Carmen Stürzel stellte das Ortenauer Netzwerk für Vorlesen und Leseförderung vor.
Seit 2005 begeistert der gemeinnützige Verein Kinder für das Lesen und fördert durch vielfältige
Aktivitäten ihre Sprach- und Lesekompetenz. Mit dieser Arbeit unterstützt LESEWELT auch den
Dialog zwischen den Generationen und Kulturen. Heute engagieren sich mehr als 150 ehren-
amtliche Vorleserinnen und Vorleser im Alter von 11 bis 89 Jahren. Sie lesen in Kindergärten,
Schulen, Bibliotheken und auf Spielplätzen vor. Das Netzwerk organisiert jährlich mehr als 800
Veranstaltungen im ganzen Ortenaukreis. Neben den wöchentlichen Vorlesestunden gibt es z.B.
Kinder-Lese-Feste, Lese-Partys, Aktionstage und die jugendlichen Spielplatz-Vorleser. Buchtipps
und Fortbildungen rund um das Vorlesen runden das Angebot ab.
Lesen ist eine zentrale Grundkompetenz und Schlüsselqualifikation für den späteren Bildungs-
und Karriereweg. Denn wer gut und schnell lesen kann, dem fällt es auch leichter, Inhalte zu
erfassen. Dies ist eine Grundvoraussetzung, um in unserer Gesellschaft erfolgreich zu sein.
Erfreulicherweise konnten auch an diesem Abend neue Vorlesepaten gewonnen werden.
Seit Jahrzehnten gehört Limpe Fuchs zu den phantasievollsten
Klangkünstlerinnen der internationalen experimentellen Musikszene.
Sie versteht sich als Komponistin akustischer und visueller Ereignisse
und arbeitet u.a. im Theater- und Hörspielbereich. Nach künstlerischem
Staatsexamen und Perkussionsstudium an der Musikhochschule
München unternimmt sie Klangmaterial-forschungen an Holz, Stein,
Metall. Sie ist Mitbegründerin des legendären Experimental-ensembles
ANIMA mit Paul Fuchs und Friedrich Gulda in den 70er Jahren.
Tourneen durch Amerika und Kanada schließen sich an. Aus der Begegnung mit Ilse Teipelke
folgen in den 80er Jahren Auftritte im KLANGRAUM, einer bespielbaren Multimediainstallation
der Bildhauerin.
Limpe Fuchs und Ilse Teipelke “spielten” an diesem Abend zusammen im Salon Voltaire und um
den Salon Voltaire herum. Ein wunderbares Erlebnis für alle, die das Unkonventionelle jenseits
gewohnter Klangerfahrungen zu schätzen wissen.
“Oliver, der sich an Friederike Mayröcker, Paul Celan und Federico García Lorca nährte, gibt den
Worten ein Eigengewicht – oder nimmt sie bei ihrem Eigen-Sinn –, dass Inhalte mit der
Leichtigkeit von Schmetterlingsflügeln transportiert werden”, so äußerte sich Fritz J. Raddatz
einmal in der ZEIT über José F. A. Oliver. Mit einer Fülle an Metaphern versuchen
Literaturkritiker und Dichterkollegen, die Sprache Olivers zu beschreiben. Von “Gedichten wie
schillernden Farbphantasien” und “Lautkristallen” ist die Rede, von Oliver als einem “Wortfinder
im lyrischen Raum”. Der Schriftsteller und Lyriker andalusischer Herkunft, der 1961 in Hausach
geboren wurde, ist dennoch alles andere als ein Dichter im Elfenbeinturm. Er ist Kurator des 1998
von ihm ins Leben gerufenen Literaturfestes Hausacher LeseLenz und engagiert sich seit vielen
Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit. Der mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnete
Oliver las an diesem Abend zum ersten Mal in Kehl. Eine Gelegenheit, die zahlreiche Besucher in
den Salon Voltaire lockte.
17. September 2015 im Salon Voltaire
José F. A. Oliver
~Lesung ~
24. September 2015 im Salon Voltaire
Limpe Fuchs
Duo-Konzert mit Ilse Teipelke
28. September 2015 im Salon Voltaire
Lesewelt Ortenau e. V.
ein Projekt stellt sich vor
25. Oktober im Salon Voltaire
Literaturfrühstück 2015
der Buchhandlung AKZENTE
Das Team der Offenburger Buchhandlung AKZENTE kam mit seinem bereits legendären
Literaturfrühstück erstmals in den Salon Voltaire nach Kehl. Die Mitarbeiter stellten dort ihre
ganz persönliche Bücher-Auswahl aus den Neuerscheinungen des Herbstes vor. Diesjähriger Gast
war der Autor und Südwestrundfunkredakteur Willi Keller (SWR/Autor). Auch er gab seine
Lieblingslektüre preis. Bei Getränken ihrer Wahl und einem abwechslungsreichen Buffet konnten
die Zuhörer ganz entspannt in die Welt der Bücher eintauchen.
Jour fixe im Salon am 2. November 2015
Die Louyots
Eine deutsch-französische Familiengeschichte
Vortrag mit Lichtbildern von Michel Louyot
Sein Großonkel Edmond Louyot war Maler der Münchner Schule in der Kaiserzeit, sein Vater
rettete in der Nazi-Ära jüdischen Mitbürgern das Leben, sein vor drei Jahren verstorbener Sohn
machte sich als Lyriker unter dem Namen Alcide Mara im Nachkriegs-Frankreich einen Namen.
Am Beispiel seiner lothringischen Familie ließ der weitgereiste Schriftsteller, Diplomat und
Weltbürger Michel Louyot an diesem Abend ein ganzes Jahrhundert deutsch-französischer
Geschichte Revue passieren. Auch seine Erlebnisse als Kulturattachée in Osteuropa, der
Sowjetunion und Japan fl0ssen in den Vortrag ein.
5. Oktober 2015 - Jour fixe (nicht) im Salon
Der besondere Film : „Taxi Teheran“
Der erste Jour Fixe nach der Sommerpause fand ausnahms-weise nicht im Salon Voltaire, sondern
im Kinocenter Kehl statt. In Zusammenarbeit mit Herrn Junghans war es gelungen, den Film
„Taxi Teheran“ des iranischen Regisseurs Jafa Panahi zu bekommen. Ausschließlich in einem von
Panahi selbst gesteuerten Taxi gedreht, zeichnet der Film mit viel Herz und Humor ein
eindrucksvolles Porträt des Lebens in Teheran. Panahi produzierte diesen Film heimlich und ließ
ihn zur Präsentation auf internationalen Festivals außer Landes schmuggeln, da er von einem
islamischen Revolutionsgericht zu 20 Jahren Berufsverbot verurteilt wurde. So ist der mit dem
diesjährigen Berliner goldenen Bären ausgezeichnete Film auch ein Beispiel dafür, was
künstlerisches Engagement und Mut selbst unter ärgsten Restriktionen vermag. Der Eintritt war
für Mitglieder frei, nach der Vorführung konnten die Besucher sich bei einem Glas Wein oder
Wasser im Kinosaal noch in Ruhe über den Film austauschen.
22. Oktober 2015 im Salon Voltaire
Literaten an der Seine
Ein Spaziergang im Sitzen
Stefan Woltersdorff führte das Publikum an diesem Abend durch Paris. Frankreichs Hauptstadt
ist ein Zentrum der Weltliteratur. Die Franzosen Honoré de Balzac und Victor Hugo, die
Deutschen Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke, die Iren Samuel Beckett und James Joyce
sowie die Amerikaner Ernest Hemingway und Ezra Pound haben an den Ufern der Seine gelebt
und gedichtet. Der Vortrag im Salon Voltaire vermittelte historisches Hintergrundwissen und
literarische Anekdoten über die Ile de la Cité und das studentische Quartier Latin, das jüdische
Marais-Viertel und natürlich die Literatenviertel von Montmartre und Saint-Germain-des-Prés.
Veranstalter war der Historische Verein Kehl.
Die Illenau in Achern war ursprünglich als fortschrittliche Heil- und Pflegeanstalt konzipiert und
wurde 1842 erbaut. Nach wechselvoller Geschichte - die Anstalt war bis 1940 in Betrieb, wurde
dann von den Nationalsozialisten aufgelöst - diente die Anlage nach dem zweiten Weltkrieg bis
1994 den französischen Streitkräften als Kaserne. Heute nutzt die Stadt Achern die Gebäude. Im
März 2015 eröffnete das Museum in der Illenau. Hierbei war der „Förderkreis Forum Illenau“
(gegr. 2006) maßgeblich beteiligt.
Herr Jürgen Frank vom Förderkreis führte durch das Museum und ein Besuch im Arkaden-Bistro
rundete den Ausflug auf das Angenehmste ab.
14. November 2015
Fotos dieses Klangerlebnisabends finden Sie hier.
Internationaler Tag
NEIN zu Gewalt an Mädchen und Frauen
25. November 2015
29. November 2015
Kaffee und Kuchen im Salon
Während im restlichen Haus der alljährliche “Weihnachtszauber” stattfand,
gab es im Salon Voltaire Kaffee und Kuchen und immer ein ruhiges Plätzchen
um sich von den Einkäufen, dem Schauen und den vielen Menschen
auszuruhen.
Vielen Dank noch einmal an die vielen Kuchen-Spender_innen!
Wie bereits im vergangenen Jahr gestaltete der Club Voltaire in Kehl gemeinsam mit der AG
Internationaler Frauentag Kehl die Veranstaltungen zum Internationalen Tag “NEIN zu Gewalt an
Mädchen und Frauen” in Kehl. Um 12.30 Uhr wurden die Fahnen "Frei leben ohne Gewalt" vor
dem Rathaus in Kehl gehisst. Damit beteiligte sich Kehl an einer weltweit stattfindenden
Fahnenaktion, die 2001 von Terre des Femmes ins Leben gerufen wurde.
Abends wurde dann im Kinocenter Kehl bei freiem Eintritt der Film "Zur Hölle mit dem Teufel -
Frauen für ein freies Liberia" gezeigt, mit anschließendem Gespräch und Austausch. Erstmals in
der Geschichte Afrikas hatten Frauen mit ihrem gewaltlosen Widerstand bewirkt, dass in ein vom
Bürgerkrieg zerrissenes Land Frieden einkehrte und nicht nur das korrupte Regime (Charles
Taylor) verjagt werden konnte, sondern bei den ersten freien Wahlen Liberias auch noch eine Frau
- Ellen Johnson Sirleaf - Staatsoberhaupt wurde. Der Film ist ein Dokument des entschlossenen
Widerstands der Frauen, die mutig für die Beendigung des Bürgerkriegs und damit für eine
bessere Zukunft kämpften. Wir sahen in dem Film (Regie Gini Reticker) Interviews und
Archivbilder von diesem historischen Kampf, bei dem sich die christlichen und muslimischen
Frauen für ihre Aktionen zusammenschlossen.
Jour fixe im Salon am 7. Dezember 2015
Hildegard Engel & Jamal Nezam
Märchen aus dem Orient
Die blumige Sprache orientalischer Märchen ließ uns eintauchen in eine für uns fremdartige Welt.
Viele Themen der Märchen finden sich aber auch in mündlich überlieferten Geschichten unseres
Kulturkreises. Die Märchenerzählerin Hildegard Engel gestaltete diesen Abend gemeinsam mit dem
afghanischen Musiker Jamal Nezam aus Straßburg, der seine Lieder auf einem afghanischen
Harmonium begleitete.
Mitgliederausflug
Besuch der Illenau in Achern
Foto: Limpe Fuchs
Quelle: Eri Sieberts